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Walderlebnisführungen
mit der Volkshochschule Saarbrücken-Dudweiler

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"Von großen und kleinen Waldtieren"
Samstag, 10. Mai 2003, 16.00 – 18.00 Uhr

Die Teilnehmer werden unter fachkundiger Anleitung zu Tier-Dedektiven ausgebildet. Mit Lupen bewaffnet werden mitten im Wald Spuren von großen und kleinen Waldtieren untersucht und vor allem kleine Waldtiere hautnah beobachtet. Zum Höhepunkt der Walderlebnisführung begegnen die Umweltspürnasen der gefährlichen Waldspinne, mit der sie jedoch bald auf lustige Weise Freundschaft schließen.

Kursnummer: 8816

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Walddedektivausweis

Bilder

 

Die Bilder sind auch als hochauflösende Bilder auf CD verfügbar und können hier per  Mail angefordert werden!

Bericht der Saarbrücker Zeitung
vom 13.5.03

 

 

Mit Lupe und Insektensauger
Staunen vor dem Wald-Fernseher:
Dudweiler Kinder entdecken eine geheimnisvolle Welt
Von MICHÈLE HARTMANN
 

Dudweiler. Irrtum Nummer eins: Im Wald ist nix los. Irrtum Nummer zwei: Im Wald gibt es keinen Fernseher. Um solchen Gerüchten zu begegnen, sollte man mal drei Euro investieren und mit dem Völklinger Verein "Maltiz - Naturerfahrung und Waldpädagogik" den dunklen, geheimnisvollen Forst erkunden. Auf Einladung der Volkshochschule (VHS) Dudweiler haben dies jüngst 21 Kinder und 18 Erwachsene getan. Sie begaben sich hinauf zum Bartenberg, nur einen (wenn auch größeren) Steinwurf von Stuhlsatzenhaus entfernt.

Um es vorweg zu nehmen: Arnulf Staap und seine Frau Astrid, langjährige geübte Waldpädagogen, machten die Exkursion zum wundervollen und sehr lehrreichen Erlebnis. Und das ging so: Bewaffnet mit einem Plüsch-Eichhörnchen, einem Bollerwagen mit nützlichem Zubehör und einem als Jagdhorn getarnten "Wald-Telefon" machten sich Arnulf und Astrid Staap sowie die Jungen und Mädchen im Kindergarten- und Grundschulalter (mit Mama und/oder Papa im Schlepptau) auf die spannende Reise ins Unterholz. Lupen hatten sie dabei, wie einst Sherlock Holmes. Und das machte Sinn. Denn schließlich warteten die Kinder laut VHS-Ankündigung darauf, zum waschechten "Wald-Detektiv" ausgebildet zu werden. Um diesen Titel und den dazugehörigen leuchtend roten Ausweis zu erlangen, muss man allerdings was tun. Zum Beispiel Gegenstände sammeln, auf denen Tierspuren erkennbar sind. Und etwas finden, das fliegt.

So also stürzten sich die Kleinen ins Dickicht und fischten heraus, was ihnen als "Beutestück" achtbar und angemessen erschien: Pusteblumen, die ja bekanntlich ganz viele fliegende Fallschirmchen haben, Vogelfedern, von Raupen angeknabberte Blätter, entleerte Buchecker vom letzten Herbst, Rinde mit Borkenkäfer-Löchern drin, durch die man, so Arnulf Staap, den Himmel sieht, und ein Blatt, auf dem offenbar ein Vogel was hinterlassen hat - all das schleppten die Kinder herbei und lauschten den fesselnden Kommentaren ihres "Reiseführers".

Ein Fernseher ganz ohne Strom

Der traf auch glatt den Ton der Kleinen, erheiterte sie ein ums andere Mal und hatte somit von Anfang bis Schluss ein sehr aufmerksames, ein sehr eifriges Publikum. Besonders dann, als er dem Nachwuchs mitteilte, dass er einen Fernseher dabei hat. Die älteren Kinder fragten sich da schon, wo der Mann mitten im Forst die Steckdose und den Strom hernimmt. Wenige Minuten später waren sie schlauer. Der Wald-Fernseher, das war nichts weiter als eine große blaue Plastikplane, in deren Mitte Waldpädagoge Staap ein etwa 100 mal 60 Zentimeter großes Rechteck geschnitten hatte.

Die Kinder legten sich auf die Plane und starrten auf einer Lichtung hinein in das Loch. Sie nahmen den Waldboden sehr gründlich unter die Lupe und gingen so auf große TV-Expedition. Kaum vorstellbar, was es da an "Schauspielern" zu beobachten und zu entdecken gibt. Empfehlenswert ist diese Übung auch für uns Erwachsene, die sich leider all zu weit von der Natur entfernt haben und im wahrsten Sinne des Wortes vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen.

Wald-Detektive in geheimer Mission

Unter Geäst und Laub ist mächtig was los. Die Wald-Detektive fanden Spring-Käfer, Larven, Ameisen, eine Skorpion-Spinne und anderes Getier, das Arnulf Staap mit Hilfe eines Insekten-Saugers "dingfest" machte. Ein Insekten-Sauger ist ein Film-Döschen plus einem kurzen und einem längeren Aquarien-Schlauch. Als Filter - damit man die vom Boden angesaugten Insekten nicht verschluckt - dient ein Stückchen Feinstrumpfhose. Die Insekten landen durchs Ansaugen in dem Döschen und werden anschließend in eine Becher-Lupe verfrachtet. Hier kann man sie in aller Seelenruhe betrachten. Den Waldbewohnern wurde bei dieser Prozedur offenbar kein Härchen gekrümmt. Oder, wie es die achtjährige Helena später ihrer Oma schilderte: "Die haben sich nicht an den Beinen und auch nicht an den Armen verletzt. Nicht mal einen Schock haben die erlitten."

Am Ende der Expedition dann das Überreichen des Ausweises, der jedes Kind, und zwar mit Namen, als sach- und fachkundigen Wald-Detektiv ausweist.

Mehr Infos zur Arbeit des Vereins "Maltiz - Naturerfahrung und Waldpädagogik", 66333 Völklingen, Schulstraße 10, (06898) 439565, oder im Internet unter www.maltiz-waldpaedagogik.de.

 

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Telefon + 49 - 68 98 - 43 95 65
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