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Saarbrücker Zeitung


 

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vom 02.10.2009

Unter Anleitung von Arnulf Staap (links, im gelben Hemd) hieven die Schüler Balken in die Höhe. Foto: Jenal

 

Baumhaus, grenzüberschreitend

Deutsch-französisches Schülertreffen im Maltiz-Waldcamp

Achtklässler aus Ludweiler und Stiring-Wendel haben eine gemeinsame Projektwoche im Maltiz-Waldcamp bei Lauterbach verbracht – Naturerfahrung, Waldabenteuer und grenzüberschreitende Begegnung zugleich.

Von SZ-Mitarbeiter

Thomas Annen

Lauterbach. „Und weiter! Und weiter! Stopp, kurze Pause!“, ruft Maltiz-Forstwirt Arnulf Staap am Donnerstagvormittag auf dem Gelände des Vereins für Naturerfahrung und Waldpädagogik. Zug um Zug hieven die deutschen und französischen Schüler den schweren Holzbalken auf die Plattform des Baumhauses. In luftiger Höhe ist Präzisionsarbeit gefragt, das enge Gerüst lässt wenig Platz zum Manövrieren. Die Jugendlichen sind mit Seilgurten gesichert und arbeiten hochkonzentriert, schon nach wenigen Minuten liegt der Balken an der gewünschten Stelle.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Marc Deniset vom Office National des Forêts in St. Avold leitet Staap im Maltiz-Waldcamp bei Lauterbach rund 50 Jugendliche an. Fünf Tage lernen die Achtklässler der Graf-Ludwig-Gesamtschule und des Collège Untersteller in Stiring-Wendel neben der Sprache der Nachbarn auch den Warndtwald kennen. Sie beschäftigen sich mit Vogelstimmen oder erfahren, wie man einen Baum nur am Geruch identifiziert.

„Die Schüler sollen selbst etwas schaffen“, betont Arnulf Staap. Nachdem die Plattform des Baumhauses steht, ist die Arbeit noch nicht beendet. „Wie kommen wir da eigentlich hoch?“, lautet die nächste Frage, die beantwortet werden muss. Die jungen Leute, die in der Ludweiler Jugendbildungsstätte Angela Braun übernachten, sind begeistert bei der Sache. Neben dem Werkeln am Baumhaus hat Philip Zech (13) die Nachtwanderung am besten gefallen. Die Verständigung funktioniere ganz gut. Einige neue französische Wörter hat der saarländische Schüler bereits gelernt. Und wenn es doch mal hapert, spricht der Nachwuchs Englisch oder unterhält sich einfach mit Händen und Füßen. „Ich werde das Camp weiterempfehlen“, betont der Achtklässler.

Auch die Lehrer ziehen am vorletzten Tag des Austauschs eine positive Bilanz. „Wir wollen mit der Schule in Kontakt bleiben“, versichert Heinz-Jörg Müller von der Graf-Ludwig-Gesamtschule. Gemeinsame Tagesprojekte, so der Klassenlehrer, seien geplant. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich die jungen Leute später auch privat treffen. Die Chancen stehen wohl nicht schlecht. „Die deutschen Kollegen sind nett, ich habe neue Freunde kennengelernt“, erklärt Mélanie Adam (13) vom Collège Nicolas Untersteller.

 

Auf einen Blick

 

 

Der Regionalverband Saarbrücken hat den Schüleraustausch in Kooperation mit dem Lauterbacher Waldpädagogik-Verein Maltiz und dem Office National des Forêts in St. Avold organisiert. Das Projekt ist Teil des Aktionsprogramms „Jung sein im Warndt“. Ziel ist es, mehrmals jährlich einen deutsch-französischen Austausch durchzuführen. Im Mai hatten sich bereits Schüler aus Völklingen und Faulquemont im Maltiz-Waldcamp getroffen. tan

 

   
   

 

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